Samstag, 18. Oktober 2014

Judith Merchant: Die Lügen jener Nacht

Nina wird heiraten. Um dieses freudige Ereignis zu feiern, lädt sie auch ihre Freundinnen aus Studentenzeiten ein. Zu einigen davon pflegte sie noch regelmäßigen Kontakt, Mimi hingegen lebt seit 10 Jahren bei ihrem Freund in Schottland und wollte zunächst auch nicht kommen. Doch ein Beziehungskrach in Edinburgh kurz vor der Hochzeit in Bonn stimmt sie um. Mimi wird aus dem bisher gemeinsam bewohnten Haus geworfen, verliert zudem ihren Job und entschließt sich deshalb kurzfristig, erst einmal bei der Hochzeitsgesellschaft unterzuschlüpfen. Zum Jungesellinnenabschied treffen sich die jungen Frauen nachts am Bonner Römerbad. Sie klettern wie in alten Zeiten über den Zaun und feiern ausgiebig. Dabei betrinken sie sich so exzessiv, dass sie am nächsten Tag Erinnerungslücken haben, Mimi fehlen sogar mehrere Stunden. Doch die eigentliche Katerstimmung stellt sich ein, als der Bräutigam ermordet aufgefunden wird. Er zeigt Symptome, die auf eine ganz bestimmte Giftpflanze hinweisen. Mimi ist als kundige Kennerin von Pflanzen mit pharmazeutischer Wirkung natürlich sofort verdächtig. Außerdem wird ihr Mobiltelefon am Tatort gefunden. Könnte es sein, dass ihr jemand einen Mord anhängen will? Oder ist sie tatsächlich die Täterin? Wegen ihres Filmrisses hat sie selbst keine Antwort auf diese Frage.

In diesem psychologisch geschickt eingefädelten Kriminalroman werden jede Menge Spuren gelegt, die nach und nach alle Protagonisten verdächtig erscheinen lassen, Täter, Helfer oder Mitwisser zu sein. Schichtweise werden jedoch die falschen Spuren abgetragen und so tritt nach und nach die Wahrheit ans Licht. Und dann wird es auf den letzten Seiten noch einmal richtig spannend.

Ein tolles Buch. Unbedingt lesen, und zwar sofort!

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